Die Tour quer durch Frankreich und angrenzende Länder gilt als härteste der Welt. Daher auch der Zweitname des Rennens: „Tour der Leiden“. Die Idee zu einer Rad-Tour durch Frankreich lieferte der Sportjournalist Géo Lefèvre vor mehr als 100 Jahren: Neu an seinem Konzept war, dass die Fahrer mehrere Teilstrecken hintereinander – auch nachts – bezwingen mussten und dass die Veranstalter ihre Zeiten als Summen verglichen. Organisator der 1. Tour 1903 war der Herausgeber der Zeitung „L’Auto“, Henri Desgrange. Er wollte das Image seines Blattes aufpolieren. Damals gingen 60 Radfahrer an den Start. Das Rennen hatte 6 Teilstrecken – die 1. maß mit 467 Kilometer das Doppelte einer heutigen Etappe!
Die Tour der Pannen In den Anfängen der Tour de France – sie fand am 1. Juli 1903 zum 1. Mal statt – war die Ausschilderung entlang der Streckenabschnitte noch so schlecht, dass sich Teilnehmer verfuhren. Das Prädikat „schlecht“ erhielten auch die geschotterten oder gepflasterten Straßen. Im 2. Jahr machte das Rennen mit Skandalen auf sich aufmerksam: Einige Fahrer wählten nachts die Eisenbahn oder das Auto als Fortbewegungsmittel. Unterstützer griffen Konkurrenten ihrer Favoriten an. Und manch spitzer Gegenstand landete auf der Strecke, um Gegner am Fortkommen zu hindern. So kam es, dass die 4 Gewinner des 2. Rennens nachträglich ihren Ruhm als Gesamt-Schnellste anderen überlassen mussten.
Schatten über der Tour Doping ist immer wieder ein Thema bei der Tour. Ein Höhepunkt stellte bereits die Festina-Affäre aus dem Jahr 1998 dar. Damals wurde aufgedeckt, dass das Spitzenteam Festina seine Radfahrer im großen Stil aufputschte. Doping-Fälle gab es schon früher: Bereits in den 1960-er und 1970-er Jahren versuchten die Fahrer, ihre Leistungen mit Amphetaminen oder Alkohol zu steigern. Tom Simpson, ein englischer Fahrer, starb – voll gepumpt mit Amphetaminen – im Jahr 1967 bei der Fahrt auf den Berg Mont Ventoux. Der Mont Ventoux ist neben dem Col du Tormalet und dem Col du Galibier der bekannteste Berg der Tour.
Das Farben 1x1 Bei der Tour erleben Sie die Fahrer in verschiedenfarbigen Trikots – sie kennzeichnen den, der nach einer Etappe in der jeweiligen Sparte vorne liegt. Nach meist 20 Etappen hat jede Sparte 1 Sieger. Gesamtsieger ist derjenige, der nach der letzten Etappe das gelbe Trikot (maillot jaune) trägt.
Das gelbe Trikot ... trägt der Fahrer mit der kürzesten Gesamtzeit. Sie ist die Summe der Zeiten, in denen er die einzelnen Etappen zurücklegte. Die Organisatoren führten das gelbe Trikot 1919 ein, damit die Zuschauer den schnellsten Fahrer besser sehen konnten. Die Farbe Gelb war Zufall: Die Verantwortlichen bestellten Trikots mit dem Wunsch nach einer Signalfarbe und erhielten die gelben Leibchen. Das grüne Trikot ... streifen sich seit 1953 die Radfahrer über, die die schnellsten Sprints hinlegen. Punkte für die Ankunftszeit beim Etappenziel und für Zwischensprints machen die Wertung aus. Flachetappen fällt beim Sprint mehr Bedeutung zu als Bergstrecken.
Weiß mit roten Punkten ... ist das Bergtrikot, das der 1. Radler 1975 trug. Es verdankt seine Tupfen der Schokoladenfabrik, die es stiftete – ihr Markenzeichen war eine rot-weiß gepunktete Verpackung. Die Berge-Bezwinger erhalten ihre Punkte je nach Schwierigkeitsgrad der Berge in den Pyrenäen und den Alpen, über die die Tour seit 1910/11 führt. Die schwerste Bergstrecke kennen Sie als „Königsetappe“.
Das weiße Trikot ... gibt es mit Unterbrechungen seit 1975. Dieses zieht der erfolgreichste Junior-Radler über, der höchstens 25 Jahre alt sein darf.
Die rote Rückennummer ... erhält der Radfahrer, dem eine 8-köpfige Jury aus Experten, wie Journalisten, Sportler, Rennleiter, den stärksten Kampfgeist attestiert.
Die „flamme rouge“ ist ein rotes, über der Straße hängendes Dreieckstuch, das den Radrennfahrern den letzten Kilometer einer Etappe anzeigt. Bekannt ist es auch als „Teufelslappen“. Das Signaltuch gibt es schon seit 100 Jahren.
Quelle: Simplify Wissen
_______________________________________________ That's the way I am and I don't give a damn If you really don't understand, cause I'm payin' my own rent
| |