Mit 3 Jahren las John Stuart Mill Fabeln des griechischen Dichters Äsop im Original, aus der Zeit um 600 v. Chr. Sein Vater James sah es so vor, denn er wollte aus dem Sohn ein Genie machen. Es war eine Art Versuch: Der Philosoph James Mill stand für eine radikale Reform der Gesellschaft ein. Sein Sohn wuchs daher mit Theorien zu Politik, Wirtschaft, Logik und Philosophie auf – ganz anders als Gleichaltrige. Dem Äsop folgte die Lektüre weiterer Schriften aus dem Altertum. Dem griechischen Philosophen Platon und seinen kritischen Dialogen näherte sich John Mill mit 7 Jahren an. Er beherrschte Griechisch, Latein, Französisch und Deutsch. Mit 8 gab er seinen jüngeren Geschwistern Lateinunterricht – ein Anlass, auch Werke römischer Autoren zu lesen. Nach dem heimischen Studium der Zahlentheorie kam die politische Ökonomie. Mit 14 Jahren zog er nach Frankreich, um Chemie, Logik, Mathematik, Metaphysik und Zoologie zu studieren.
Als liberaler Denker und Philosoph gelebt Als Mill 15 war, erwachte sein Interesse am Utilitarismus, der ethischen Überzeugung seines Vaters und dessen Freundes Jeremy Bentham. Nach dieser Ethik ist eine Handlung dann sittlich und moralisch gut, wenn sie nützlich ist und eine Mehrheit von Menschen glücklich macht. Mill dachte den Utilitarismus auch nach dem Tod seines Begründers Bentham weiter.
Der intelligente Engländer war liberal eingestellt: Persönliche Freiheit und Entwicklung sei erforderlich, um Vorbild zu werden, produktiv und erfolgreich zu sein und menschlichen sowie gesellschaftlichen Fortschritt zu sichern. Allerdings dürfe die Freiheit eines Einzelnen nicht dazu führen, dass andere oder die Gesellschaft ohne gerechten Anlass Schaden nehmen.
Ungewöhnliche Spuren hinterlassen Neben seinen Werken zur politischen Ökonomie, zum Utilitarismus und zur Freiheit schrieb John Stuart Mill auch als einer der ersten ein Buch über die Unterdrückung der Frau („Subjection of Women“, 1869): Seine damals schon verstorbene Gattin, eine engagierte Frauenrechtlerin, beeinflusste ihn also maßgeblich. An einigen Büchern, wie an „Über die Freiheit“ („On Liberty“), sollen sie gemeinsam gearbeitet, geschrieben und gefeilt haben. Am 7. Mai 1873 starb Mill in Avignon.
Quelle: Simplify Wissen
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Elton John (*1947) ist fast jedem ein Begriff. Der Sänger und Musiker gehört zu den schillerndsten Gestalten des Showbusiness. Neben seiner Musik fällt der kleine untersetzte Engländer vor allem durch extravagante Kostüme und ausgefallene Brillen auf.
Woher sein Name kommt Schon als kleiner Junge lernte Reginald Kenneth Dwight, wie Elton John ursprünglich hieß, Klavier spielen. Im Alter von 11 Jahren erhielt er ein Stipendium an der Royal Academy of Music in London. Später spielte er in verschiedenen Bands und arbeitete als Studiomusiker. Die Band Bluesology, mit der er in den 1960er-Jahren unterwegs war, gab den Ausschlag für seinen Künstlernamen: Elton John setzte ihn einfach aus den Namen zweier Band-Mitglieder zusammen: Der Saxophonist hieß Elton Dean, der Sänger John Baldry. Als 2. Vornamen wählte Elton noch Hercules aus.
Diana-Lied ist erfolgreichste Single aller Zeiten In seiner Karriere gab sich Elton John verschiedenen Stilrichtungen vom Rock'n Roll bis zum Pop hin. Auch seine Musicals wie „AIDA“ oder „König der Löwen“ sind bekannt. Seine erfolgreichste Zeit hatte er jedoch in den 1970er-Jahren. Damals schaffte er es, gleichzeitig 4 Lieder in den amerikanischen Top 10 zu platzieren. Zum Tod der englischen Prinzessin Diana im Jahr 1997 schrieb Elton John das Lied „Candle in the Wind“ – eigentlich war es der Schauspielerin Marilyn Monroe (1926–1962) gewidmet – um. Die Single verkaufte sich über 35 Mio. Mal und ist damit die erfolgreichste Single, die es je gab. An vielen seiner Hits war übrigens der Lyriker und Songschreiber Bernie Taupin (*1950) beteiligt. Mit ihm arbeitet Elton John schon seit Beginn seiner Karriere zusammen.
Ausgezeichnet und geschlagen Seinen Erfolg und seinen Einfluss nutzt Elton John für soziale Zwecke, z. B. für seine eigene Stiftung. Die Elton John Aids Foundation sammelt Geld für den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit. Wegen dieses Engagements ließ dann auch der Ritterschlag der britischen Königin Elisabeth II. nicht lange auf sich warten. Seit Februar 1998 ist der Popsänger Sir Elton John, Knight of the Order of the British Empire. Auch musikalisch gehören dem Ritter des Ordens des britischen Empires alle wichtigen Preise. Darunter unter anderem 1 Oscar für den Titelsong des Zeichentrickfilms „König der Löwen“.
Turbulentes Privatleben Privat hatte Elton John zeitweise mit einigem zu kämpfen: finanzielle Schwierigkeiten, Alkoholprobleme, Essstörungen, Kokainsucht. Nach mehreren Beziehungen mit Frauen – er heiratete sogar eine Deutsche – outete sich Elton John als homosexuell. Als England dann Ende 2005 gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkannte, nahm der Sänger sofort seinen Lebensgefährten zum Mann.
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Bereits mit 4 Jahren hat der 1879 in Ulm geborene Einstein ein prägendes Erlebnis: Der Kleine ist bezaubert von der Ausrichtung einer Kompassnadel. Dies habe ihm verraten – so wird er später sagen –, „dass etwas hinter den Dingen sein musste, das tief verborgen war“. Zunächst muss Einstein aber die Schulzeit überstehen. Lehrer mag er nicht, weil ihm ihre offiziersähnliche Autorität zuwider ist. Und Auswendiglernen hält er für kontraproduktiv. Den Lehrern ist Einstein zu aufsässig – sie behaupten: „Aus Ihnen wird nie etwas.“ Zwar verlässt Einstein die Schule ohne Abitur, schafft aber später die Aufnahme an der Polytechnischen Hochschule in Zürich und wird Fachlehrer für Mathematik und Physik.
Übrigens: Einstein war kein schlechter Schüler, wie oft behauptet wurde! Dieser Irrtum geht auf seinen 1. Biografen zurück, der das in der Schweiz geltende Notensystem mit dem deutschen gleichsetzte: In der Schweiz ist die 1 die schlechteste Note.
Er kann nur in „Schlabberklamotten“ denken Nach dem Studium findet Einstein zunächst keine Anstellung und fängt dann beim Schweizerischen Patentamt an. Noch vor der Hochzeit mit Mileva Maric kommt Lieserl, vermutlich mit dem Down-Syndrom, auf die Welt. Auf Drängen Einsteins geben sie die Tochter in fremde Hände. Sie soll nur 21 Monate alt geworden sein. Das Paar bekommt danach noch 2 Söhne.
Den Großteil seiner Zeit widmet sich Einstein der Physik. Das macht er gern in übergroßen Pullovern und weiten Hosen auf dem Sofa – eingeengt kann er nicht denken. Entscheidend für ihn ist das Jahr 1905, in dem er mehrere wissenschaftliche Abhandlungen verfasst. Darunter neben der speziellen Relativitätstheorie einen Aufsatz über die Strahlung und die energetischen Eigenschaften des Lichts, mit dem er eine Erklärung für den sogenannten fotoelektrischen Effekt liefert. Dafür erhält er 1921 den Nobelpreis für Physik – quasi als Trostpflaster, dass es für die Relativitätstheorie keinen gab. Unter anderem war sie zu abstrakt und in ihrer Richtigkeit noch nicht voll bestätigt.
Einstein arbeitet unter anderem als Uni-Professor in Zürich, Prag und Berlin. Zur Zeit des Dritten Reichs flüchtet der Jude nach Princeton, New Jersey. Oft bringt er in Briefen seine pazifistische Haltung zum Ausdruck. Den US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt warnt er zum Beispiel vor dem Missbrauch der Kernspaltung zum Bau von Atombomben durch die Nazis. Daraufhin entwickelt Amerika selbst diese Waffe – und zerstört damit 1945 die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki ...
Die Relativitätstheorie Albert Einsteins Theorie besagt, dass manche Aussagen, wie solche über Raum, Zeit, Geschwindigkeit, Längen und zeitliche Dauer, nicht absolut, sondern relativ sind – abhängig vom Betrachter. Ausnahme ist die Lichtgeschwindigkeit (c). Zu dieser speziellen Relativitätstheorie von 1905 legte der Physiker 1916 die allgemeine vor. In ihr betrachtet er die Beziehung zwischen Raum/Zeit und Schwerkraft. Neu war seine Erkenntnis, dass die Gravitation auch Licht ablenkt. Einsteins Theorie ist so komplex, dass es ganzer Bücher zur Erklärung bedarf.
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In Antwort auf:Authentische Rollenvorbilder sind wichtig
Bremen/München (dpa/gms) - Kinder brauchen Männer - das gilt längst nicht nur für Jungen, die schon im Bolz-Alter sind. Auch für die Entwicklung von Mädchen sind Männer wichtig. Viele Kinder wachsen jedoch ohne Vater auf oder sehen ihn nur gelegentlich.
Doch selbst ein paar Stunden mit ihm tun den Kindern nach Ansicht von Experten schon gut. "Männer sind für Jungs wichtig, damit sie lernen, ihre männliche Rolle in der Gesellschaft authentisch zu leben", erklärt Prof. Hartmut Kasten vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München. Fehlen diese echten Vorbilder, orientierten sich die Jungs an männlichen Rollen aus den Medien. "Dann kommt das Klischee: Männer sind nur Muskeln und Machos."
Schon Studien aus den dreißiger Jahren hätten gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Abwesenheit des Vaters und der Gewaltbereitschaft von Jungen gibt, sagt Prof. Gunnar Heinsohn vom Institut für Geschlechter- und Generationenforschung der Universität Bremen. Vaterlose Söhne zeigten mehr Gewalt. Erlebten die Jungs hingegen, dass der Vater auf die von ihnen gezeigten Aggressionen nicht in gleicher Weise, sondern liebevoll reagiert, sind sie gerührt, so Heinsohn. Sie sehen die beschützende Stärke. "Damit ist ein Hauptstück der männlichen Sozialisation geschafft."
Auch Mädchen profitieren vom Umgang mit ihren Vätern. Studien hätten gezeigt, dass Mütter stärker pflegerische, Väter hingegen spielerische Aktivitäten im Umgang mit ihren Kindern entfalten und beide sich in der Art des Spielens unterscheiden, erläutert Prof. Holger Brandes von der Evangelischen Hochschule für Sozialarbeit in Dresden. Mütter spielten sanfter, Väter rauer, und zwar sowohl mit Mädchen als auch mit Jungen. Anzeige
Außerdem sei deutlich geworden, dass Väter häufig herausfordernder sind als Mütter. "Sie treiben die Kinder mehr an, Dinge zu probieren, die sie noch nicht können. Sie sind risikofreudiger mit den Kindern", erläutert Brandes. Ideal für Kinder sei, wenn sie von Vater und Mutter erzogen werden.
Wichtig für diese positiven Effekte ist, dass der Vater warmherzig mit den Kindern umgeht, sich um sie kümmert und auch Schwächen eingestehen kann, sagt Prof. Kasten. Doch gibt es immer mehr Kinder, die ihren Vater nur am Wochenende sehen. "Wenn die Treffen regelmäßig stattfinden und liebevoll sind, dann reicht das aus", sagt Heinsohn.
___________________________________ "Wir sind Engel mit nur einem Flügel. Um fliegen zu können, müssen wir uns umarmen." ---------------- "Das Christentum braucht nur ein Jahrtausend in seiner Geschichte zurückzublättern: im Anfang war es wohl die Güte, die diese Religion hat zu gebären helfen - zur Macht gebracht hat sie die Gewalt." ---------------- "Man sollte nie vergessen, dass die Gesellschaft lieber unterhalten als unterrichtet werden sein will."
Erotik und Lügen bestimmten das Leben von Mata Hari, deren Namen Sie sicher schon gehört haben. Um die Tänzerin, die am 7. August 1876 als Tochter eines Hutmachers in den Niederlanden zur Welt kam, ranken sich die verschiedensten Geschichten. Die undurchsichtige Quellenlage ist charakteristisch für ihre Person: Auch zu Lebzeiten nahm es Mata Hari mit der Wahrheit nicht so genau.
Ihr Mutterdasein – ein trauriges Kapitel Margaretha Geertruida Zelle, wie Mata Hari mit bürgerlichem Namen hieß, meldete sich mit 19 Jahren auf eine Heiratsanzeige des über 20 Jahre älteren Kolonialoffiziers Rudolph MacLeod. Die beiden heirateten und sie brachte 2 Kinder zur Welt. Als ihr Mann beruflich nach Java und Sumatra musste, zog Margaretha mit. Dort vergifteten unter mysteriösen Umständen vermutlich Feinde Rudolphs ihre Kinder. Der Sohn Norman starb, das Mädchen Non überlebte. In der Ehe kriselte es. Immer wieder stritten sich die beiden, weshalb Margaretha schließlich in die Niederlande zurückkehrte. Später kam es zur Scheidung: Das Sorgerecht für die Tochter erhielt ihr Mann, weil von Margaretha Nacktaufnahmen ans Licht kamen – ihr Kind Non sah sie nie mehr wieder.
Mata Hari – eine selbst erschaffene Kunstfigur Anfang des 20. Jahrhunderts war Margaretha als Lady MacLeod nach Paris gegangen, wo ihre Karriere als indische Tänzerin begann. Die Eindrücke aus ihrer Zeit in Asien kamen ihr dabei zugute. Die junge Frau erfand sich immer wieder neu und schuf sich selbst eine exotische Identität: Sie behauptete, sie sei die Tochter einer indischen Tempeltänzerin und eines Brahmanen (= ein Angehöriger der obersten indischen Kaste) und gab sich den Namen Mata Hari. „Mata Hari“ ist malaysisch und heißt „Sonne“ beziehungsweise wörtlich übersetzt „Auge der Morgenröte“. Doch Erfolg hatte sie nicht nur wegen ihrer geheimnisvollen Geschichte und der exotischen, selbst zusammengestellten Tanzdarbietungen, sondern auch, weil sie fast nackt auftrat. Damit erregte sie damals großes Aufsehen – sie war der Inbegriff der verführerischen Frau, eine Femme Fatale (französisch: verhängnisvolle Frau). Zu ihren engen Bekannten zählten wichtige Persönlichkeiten aus Militär und Politik. Auf ihre Auftritte in Paris folgten weitere Engagements in europäischen Metropolen.
H21 – eine verurteilte Doppelspionin Nach wenigen erfolgreichen Jahren ging es für die exotische Schönheit bergab; viele Darbieter hatten ihre Art zu tanzen kopiert. Als der 1. Weltkrieg ausbrach, befand sich Mata Hari in Berlin, wo es ihr finanziell schlecht ging: Ihr Luxusleben war einfach zu teuer. Diese Geldnot soll der Grund dafür gewesen sein, dass Mata Hari als Spionin für den deutschen Geheimdienst zu arbeiten begann. Ihr Deckname lautete „H21“. Allerdings sind die genauen Umstände ihrer Spionagetätigkeit bis heute nicht geklärt: Sie muss auch gleichzeitig für den französischen Geheimdienst aktiv gewesen sein. Sie soll jedoch weder eine gute Spionin gewesen sein, noch bedeutende Informationen an die Deutschen geliefert haben. Dennoch stürzte dieses Doppelleben Mata Hari: Über einen abgefangenen Funkspruch erfuhr die französische Spionageabwehr von ihrer Tätigkeit für die Deutschen und nahm sie im Februar 1917 fest. Der französische Geheimdienst erklärte Mata Hari für schuldig und das französische Militärgericht verurteilte sie im Sommer 1917 wegen Hochverrats zum Tode. Am 15. Oktober desselben Jahres erhielt sie im Schloss Vincennes nahe Paris den Todesschuss.
Quelle: Simplify Wissen
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Im Jahr 1898 kam Eugen Berthold Friedrich in Augsburg als Sohn eines Kaufmanns zur Welt. Schon früh zeichnete sich Bertolt Brecht durch außerordentliches Selbstbewusstsein aus. Über seine Schulzeit schrieb er später beispielsweise: „Während meines 9-jährigen Eingewecktseins an einem Augsburger Realgymnasium gelang es mir nicht, meine Lehrer wesentlich zu fördern.“
Brecht im Exil Nach der Schule schrieb sich Brecht an der Universität München für Literatur, Naturwissenschaften und Medizin ein. Doch seine Studentenzeit dauerte nicht lange an: Im 1. Weltkrieg musste er als Lazarettsoldat dienen. 1919 wurde er schon zum 1. Mal Vater. 1924 siedelte Brecht nach Berlin, wo er mit anderen berühmten Theatermachern wie Carl Zuckmayer (1896–1977) am Deutschen Theater arbeitete. Durch den Reichstagsbrand alarmiert, verließ der überzeugte Kommunist 1933 Berlin. Insgesamt 15 Jahre verbrachte er im Exil (= in der Verbannung), wo er einige seiner größten Werke verfasste. Zunächst floh er nach Prag. Von dort aus ging es weiter in andere europäische Länder wie die Schweiz und nach Dänemark. Die Nationalsozialisten verbrannten in Deutschland indes seine Werke: Dramen, Gedichte, Lieder. 1941 zog Brecht in die USA. 3 Jahre nach Kriegsende siedelte er nach Ost-Berlin über. 1949 gründete er dort mit seiner 2. Frau Helene Weigel (1900–1971) das bis heute berühmte Theater „Berliner Ensemble“.
Brecht und seine Frauen Bertolt Brecht hatte zahlreiche Affären und so manche Schwangerschaft zu verantworten. 1922 heiratete der Dichter die Opernsängerin Marianne Zoff (1893–1984). Noch im selben Jahr lernte er seine 2. Frau Helene Weigel kennen, die er 1929 heiratete. Doch Monogamie war nicht Brechts Sache: Seine Geliebten unterstützten ihn sogar teilweise bei seiner Arbeit. Die Schriftstellerin Elisabeth Hauptmann (1897–1973) entdeckte für ihn beispielsweise den Stoff der „Dreigroschenoper“ und übersetzte den englischen Originaltext. Das Theaterstück war ein Welterfolg – und trotzdem beteiligte Bertolt Brecht die Mitautorin Elisabeth, wie auch andere Helferinnen, kaum oder nie finanziell. Erst ganz spät in seinem Testament sah er vor, dass unter anderen Elisabeth Hauptmann 1/3 der Tantiemen (= Vergütung) für die „Dreigroschenoper“ erhalten sollte. Doch Helene Weigel focht das Testament an und Brechts Geliebten blieb der Tantiemen-Groschen verwehrt.
Theater einmal nüchtern Obwohl Brecht bedeutende Geschichten, Gedichte und theoretische Schriften verfasst hat, ist er vor allem für seine Theaterstücke bekannt. Bis dato war es das Ziel des Theaters, die Zuschauer zum Mitfühlen zu bewegen. Mit der Idee des epischen (erzählenden) Theaters revolutionierte Brecht dann die Bühnenkunst: Er wollte sein Publikum zum Analysieren und Nachdenken anregen. Mit Verfremdungstechniken, wie Masken oder einem Erzähler, sollte sich das Theater klar vom realen Leben abgrenzen und möglichst wenig Ansatz für Emotionen bieten.
Quelle: Simplify Wissen
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Der in Leiden als Rembrandt Harmenszoon van Rijn Geborene malte neben biblischen und historischen Motiven Landschaften und vor allem sich selbst: Er schrie. Er lachte. Er blickte traurig drein. Oder er verzog sein Gesicht zu bizarren Grimassen. Kein anderer Künstler hat sich so oft selbst gemalt wie Rembrandt. Anhand der Selbstbildnisse – davon gibt es etwa 100 – studierte er die verschiedenen menschlichen Gefühlslagen: Sie sollten seinen Gemälden Dramatik und Ausdruck verleihen. Typisch für seinen Stil waren Hell-Dunkel-Kontraste und die seitliche Lichteinwirkung auf seine Figuren, die er gern in brenzligen oder spannenden Momenten festhielt. Zu Rembrandts Werk zählen mehr als 1.500 Gemälde, Zeichnungen und Radierungen, die er bis zur Perfektion brachte.
Mit dem Malen begann der Müllerssohn Rembrandt früh – es war seine Leidenschaft: Er wollte etwas schaffen und produzieren, weshalb er ein anfänglich begonnenes Studium gleich wieder abbrach. Ab 1622 ging er in seinem Geburtsort Leiden bei dem Historienmaler Jacob van Swanenburgh (1571–1631) in die Lehre. Nach einem kurzen, lehrreichen Zwischenstopp in Amsterdam eröffnete er 1626 gemeinsam mit seinem Freund Jan Lievens (1607–1674) ein eigenes Atelier in Leiden. Bald erhielten die beiden erste Aufträge für Historienbilder.
Rembrandt zog 1631 nach Amsterdam und begann selbst zu unterrichten. Seine Methode war eigen: In der Anfangszeit durften die Schüler nur seine Bilder kopieren, erst gegen Ende schufen sie eigene Werke. Das führte unter Rembrandt-Experten später zu Verwirrung, da sie bei vielen Bildern nicht wussten, ob das nun ein „echter“ Rembrandt war oder ein „falscher“.
3 Jahre nach seiner Ankunft in Amsterdam heiratete Rembrandt die reiche Saskia van Uylenburgh (1612–1642). Während seine Werke ihn berühmter machten, erlitt er privat Schicksalsschläge: 3 seiner 4 Kinder starben kurz nach der Geburt. Nur Sohn Titus, 1641 geboren, überlebte. 1642 starb die geliebte Saskia. In diesem Jahr vollendete Rembrandt „Die Nachtwache“. Seine szenische, dynamische Darstellung der Schützengilde, einer Bürgerwehr-Gruppe, entsprach jedoch nicht den Erwartungen der Auftraggeber: Standard war es damals, die Personen zu porträtieren und dabei niemanden besonders hervorzuheben. Und Rembrandts Interpretation war alles andere als steif und repräsentativ ... Das Bild markiert einen Wendepunkt in seinem Leben: In den Jahren danach wirtschaftete er sich in den Bankrott. Sein Haus sowie seine Sammlung an Kunstwerken und Raritäten fielen der Zwangsversteigerung zum Opfer.
Mit seiner 2. Lebensgefährtin, Titus’ Kindermädchen Hendrickje Stoffels, bekam er 1654 noch 1 uneheliche Tochter, Cornelia. Sohn Titus überlebte der Künstler nur knapp 1 Jahr, dann starb er 1669 im Alter von 63.
Seine Gemütszustände hielt Rembrandt bis zuletzt in den Selbstporträts fest. So legen sie über die Jahre hinweg Zeugnis über das Leben und die Entwicklung des Künstlers ab. Er unterzeichnete übrigens seine Bilder nur mit Rembrandt, weil der Vorname so selten und unverwechselbar war.
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Bezogen auf den ganzen Erdball gibt es mehr Männer als Frauen. In Zahlen: Unter den rund 6,46 Mrd. Menschen gab es laut der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung im Jahr 2005 etwa 3,25 Mrd. Männer und nur 3,21 Mrd. Frauen – also rund 40 Mio. weniger.
Schauen wir uns Europa an, könnten wir meinen, es gäbe mehr Frauen als Männer. Denn das weibliche Geschlecht hat eine höhere Lebenserwartung – und unsere Gesellschaft wird bekanntermaßen älter. In ärmeren Ländern mit geringerer Lebenserwartung und hoher Geburtenrate – sie bilden die Basis der Weltbevölkerungspyramide – ist es genau umgekehrt: Hier gibt es unter den jungen Menschen mehr Männer. Denn: Laut Geburtsstatistik kommen mehr Jungs als Mädchen auf die Welt – genauer gesagt 1 Junge mehr pro 100 Mädchen. Auf 1.000 Mädchen-Geburten sind das schon 1.010 Jungen und so weiter.
Ein weiterer Grund für den niedrigeren Frauenanteil ist die geringe Akzeptanz von weiblichem Nachwuchs in bestimmten Ländern, wie z. B. Indien. Dort treiben Frauen ihre Mädchen oft schon vor der Geburt ab, weil viele Eltern sich eine spätere Heirat mit hoher Mitgift nicht leisten können.
Quelle: Simplify Wissen
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