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Lästige Menschen demonstrativ aus dem Fenster zu stürzen, war als Bestrafung früher nichts Ungewöhnliches. So geschehen beim „Prager Fenstersturz“ – den es übrigens gleich 2-mal gab: Zum 1. Mal 1419, als Anhänger des hingerichteten Reformators Jan Hus (= die Hussiten) katholische Ratsherren aus dem Fenster des Rathauses am heutigen Karlsplatz in Prag stießen.
Auch beim 2. Fenstersturz vom 23. Mai 1618 waren Glaubensunterschiede schuld an der Aktion. Die Protestanten in Böhmen waren verärgert, weil ihr katholischer Kaiser Matthias die Religionsfreiheit, die sein Vorgänger und Bruder zugesagt hatte, nicht akzeptierte. Protestanten verloren sogar königliche Ämter. Die Folge: Die Macht der herrschenden Katholiken wuchs, die Wut der protestantischen Bevölkerung auch. Im Mai 1618 marschierten deshalb protestantische Adlige zur Prager Burg, machten den königlichen Statthaltern Jaroslav von Martinic und Vilem Slavata einen kurzen Prozess und warfen sie und einen anwesenden Schreiber aus dem Fenster. Alle 3 Gestürzten überlebten dank eines Misthaufens unter dem Fenster.
Die Folge: Es war der Dreißigjährige Krieg (1618–1648), den die aufgebrachten adligen Protestanten mit ihrem Fenstersturz heraufbeschworen hatten. Das Ereignis verursachte einen Aufstand der protestantischen Stände in Böhmen. Sie erklärten ihren König für abgesetzt, bestimmten 1619 einen neuen und verbündeten sich mit anderen Nationen, um den Krieg gegen die Katholiken aufzunehmen. So nahmen die kriegerischen Auseinandersetzungen, innerhalb derer mit den Jahren weitere Machtkämpfe zwischen Religionen und Nationen Europas ausgetragen wurden, ihren Lauf. Erst der Westfälische Friede im Oktober 1648 beendete den Dreißigjährigen Krieg.
Quelle: Simplify Wissen
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Laut einer Umfrage der Marktforscher „HumanLink“ im Jahr 2005 wissen über 40 % der Deutschen nicht, was der D-Day ist. Daher das Wichtigste in Kürze: Am sogenannten „D-Day“, dem 6. Juni 1944, beginnt die Landung von amerikanischen, britischen, australischen, neuseeländischen und kanadischen Truppen in der Normandie, an einem etwa 100 Kilometer breiten Küstenstreifen zwischen Cherbourg und Caen. Dieser unter dem Oberbefehl von General Dwight D. Eisenhower (1890–1969; der 34. US-Präsident) geführte Angriff gehörte zur „Operation Overlord“. Mit dieser bauten die Alliierten im 2. Weltkrieg (1939–1945) eine Westeuropa-Front gegen Deutschland auf und befreiten Frankreich. Mehr als 6.000 Schiffe und Landungsboote kamen über den Ärmelkanal von England an die Nordküste Frankreichs, unterstützt von Tausenden Militärflugzeugen und Fallschirmjägern.
Für das „D“ in D-Day gibt es keine stichhaltige Erklärung. Es steht wahrscheinlich wie „Tag X“ für irgendeinen Tag, für den eine militärische Operation geplant ist.
Quelle: Simplify Wissen
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Die Wikinger (auch Nordmänner, Waräger oder Rus) waren keine geschlossene ethnische Gruppe, sondern lebten in verschiedenen Stämmen und Völkern in Skandinavien. Ursprünglich siedelten sie als Bauern in Küstennähe. Als Wikingerzeit wird vornehmlich die Zeit zwischen 793 und 1066 angesehen, in der Wikinger Küsten-, Flussgebiete und Inseln Europas plünderten, aber auch besiedelten und ein weitreichendes Handelsnetz errichteten. Aufgrund ihrer überlegenen Fähigkeiten im Schiffbau waren die Wikingerschiffe gefürchtet, da sie schnell und wendig waren und somit ideal, um auf Raubzügen Angst und Schrecken zu verbreiten.
Heute wird allgemein davon ausgegangen, dass die Wikinger aufgrund widriger Lebensumstände ihre Heimat verließen, um im wohlhabenden und klimatisch angenehmeren Mitteleuropa zu siedeln. Geschichten über leicht zu erbeutende Reichtümer in Zentraleuropa lockten viele der ärmlich lebenden Skandinavier auf Schiffe, um ihr Glück auf Raubzügen in der Ferne zu suchen.
Ein Helm mit Hörnern, wie er in zahlreichen populären Darstellungen der Wikinger auftaucht, wurde von ihnen nicht getragen.
Quelle: Wikipedia
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Ein Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora war dafür verantwortlich, dass der Karlsruher Karl Drais das Zweirad erfand! Der Ausbruch im April 1815 war so gewaltig, dass sich 3 Tage der Himmel verdunkelte und zig Tausende Menschen starben. Auch Europa blieb nicht verschont. Staubteilchen gelangten über die Luft hierher. Ernteausfälle und Hungersnot waren die Folge. Das Sterben von Pferden verringerte die Mobilität der Menschen.
Der Forstmann und Erfinder Karl Drais (1785–1851) entwickelte daraufhin eine Laufmaschine. Sein Ergebnis, die nach ihm benannte Draisine, stellte er am 12. Juni 1816 in Mannheim vor: 2 hintereinander stehende Räder, verbunden durch eine Stange, mit einem Sitz und einem Stützbügel für die Arme. Ein „Läufer“ stieß das Rad mit seinen Füßen an und war damit 3-mal schneller als ein Fußgänger.
Quelle: Simplify Wissen
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Läuten bei Ihnen in der Stadt oder im Dorf jeden Mittag die Kirchenglocken? Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum? Hier kommt die Antwort!
Vor 550 Jahren – 1456: Die Türken befinden sich auf ihren Eroberungskriegen, um das Osmanische Reich zu vergrößern. Konstantinopel – das heutige Istanbul – unterlag bereits 1453 der Macht der Türken. Das christliche Abendland fürchtet sich vor der riesigen Heerschar unter Sultan Mehmed II., dem „Eroberer“ (1432–1481): Die Türken wollen den Balkan einnehmen und so das Tor zum Westen öffnen.
Papst lässt Glocken läuten In Rom sitzt zu dieser Zeit Calixtus III. (1378 –1458) auf dem Papststuhl, ein unbeliebter Spanier. Sorgenvoll geht das Abendland nach seiner Meinung nicht mit der Bedrohung aus dem Morgenland um. Deshalb bemüht sich Calixtus selbst, die Türken zu bekämpfen. In seinem Auftrag ziehen Kreuzzugprediger und Botschafter durch Europa, um Truppen und Geld zusammenzutrommeln. Eine seiner Maßnahmen, sie greift erstmals im Juni 1456, ist das Läuten der Kirchenglocken um die Mittagszeit: Ein Aufruf an alle, gemeinsam gegen den Feind zu kämpfen.
Der transsilvanische Heeresführer Johann Hunyadi (um 1387–1456) schafft es, Sultan Mehmed im Kampf um Belgrad zu besiegen und Ungarn damit die Unabhängigkeit zu sichern – mit einer Truppe aus Söldnern, Reitern sowie Handwerkern und Bauern, die sich dank eines Kreuzzugpredigers fast unbewaffnet zur Verfügung stellen. Zum Dank an die Befreiung Belgrads lässt Calixtus die Glocken mittags weiter triumphierend läuten.
Quelle: Simplify Wissen
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Stellen Sie sich vor, Ihr Weg zur Arbeit beträgt 150 km. Durch eine neue Verkehrsverbindung würden Sie 60 % Ihres Weges einsparen: Sie hätten nur noch 60 km zu fahren. In dieser Dimension bewegte sich die Einsparung des Seewegs zwischen New York im Osten und San Francisco im Westen der USA durch den Panamakanal. Am 15. August 1914 befuhr ihn das 1. Schiff. Der Kanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik an der Landenge, der dünnsten Stelle von Panama, zwischen Nord- und Mittelamerika. Das war 1914 ein Riesenschritt im Fracht- und Personenschiffsverkehr.
Doch der Bau des Kanals im Sumpf- und Dschungelgebiet war eine Zerreißprobe. Die 1. französische Kanalgesellschaft gab 1889 nach 8 Jahren auf: Über 20.000 ihrer Arbeiter waren an Malaria, Gelbfieber oder anderem gestorben. Der ohne Schleusen geplante Bau war unmöglich auszuführen, die Gesellschaft ging bankrott, Frankreich zog sich zurück. Vor 100 Jahren setzten die Amerikaner das Projekt fort: Sie machten die 81,6 km lange Wasserstraße mithilfe von Stauseen und Schleusen schiffbar. Zurzeit ist der notwendige Ausbau des Kanals ein heißes Thema in Panama.
Quelle: Simplify Wissen
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Den „Sturm auf die Bastille“ kennen Sie sicher noch namentlich aus dem Geschichtsunterricht. Die Zusammenhänge verblassen jedoch oft: Der Sturm gilt als symbolischer Beginn der Französischen Revolution, aus der Frankreich als Republik hervorging. Das Land war, unter der Herrschaft König Ludwig XVI. (1754–1793), wirtschaftlich am Ende. Dieser berief im Mai 1789 die Generalstände ein, die das Volk daraufhin wählte. Das war in Krisenzeiten üblich – es handelte sich um eine Versammlung von Vertretern der 3 Stände: Adel, Klerus und Bürgertum – sie sollte den König beraten. Bei der Wahl 1789 errang jedoch der bürgerliche 3. Stand mehrheitlich Stimmen, was zum Streit über sein Mitspracherecht führte. Diesen beendeten die Abgeordneten des 3. Stands am 17. Juni: Sie formierten sich zur Nationalversammlung (= Parlament) und forderten eine Verfassung.
Die Revolution gegen die Macht des Staates war also schon im Gange. Da stiegen die Preise für Brot. Und der König feuerte seinen vom Volk akzeptierten Finanzminister. Die Pariser Bürger reagierten, indem sie am 13. Juli die Stationen der Zollmauer in Brand steckten. Sie gründeten eine Bürgerwehr, um sich gegen Angriffe des Königs zu schützen. Dafür brauchten sie Waffen: Die holten sie sich am Morgen des 14. Juli aus einer schlecht bewachten Kaserne. Dann zogen sie zur Bastille, einer Gefängnis-Festung, wo sie Munition vermuteten. Es kam zu Kämpfen. Mithilfe von Soldaten stürmten die Aufständischen die Bastille; triumphierend trugen sie später die Häupter ermordeter Adliger durch die Stadt. Bis zum 9. November 1799 dauerte die Französische Revolution an.
Quelle: Simplify Wissen
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Das Thema Wetter beschäftigte die Menschen seit jeher. Der griechische Philosoph Aristoteles (384–322 v. Chr.) setzte sich bereits in seinem Werk „Meteorologica“ mit Wetterphänomenen auseinander. Daher stammt die bis heute übliche Bezeichnung Meteorologie (von griechisch meteorologia = Lehre von den Himmelserscheinungen). Im Speziellen interessierte Aristoteles die Frage, was Wind ist. Er war der Ansicht, dass Wind mehr sein müsse als bewegte Luft. Heute wissen die Wetterforscher, dass Wind entsteht, wenn Luftmassen mit unterschiedlichem Luftdruck aufeinanderstoßen. Aristoteles war von dieser Erkenntnis noch weit entfernt.
Mess-Methoden mussten her Was Sie als Wetter bezeichnen, sind Zustände in der Erdatmosphäre. Wer das Wetter voraussagen möchte, muss diese Zustände messen können. Und genau dafür waren mehrere Erfindungen notwendig:
Galileo Galilei (1564–1642) baute Ende des 16. Jahrhunderts ein Thermometer zur Temperaturmessung. Sein Assistent Evangelista Torricelli (1608–1647) entwickelte ein Barometer und wies Luftdruckveränderungen nach. 1660 stellte der Naturwissenschaftler Otto von Guericke (1602–1686) erstmals einen Zusammenhang zwischen Luftdruck und Unwettern her. Mit der Erfindung verschiedener Hygrometer war dann auch die Luftfeuchtigkeit messbar: 1783 stellte der Schweizer Horace Bénédict de Saussure (1740–1799) das 1. Haarhygrometer vor – mit einem Frauenhaar, das sich bei zunehmender Feuchtigkeit ausdehnte. Systematische Aufzeichnungen halfen
Parallel zur Erfindung des Hygrometers entstand ab 1780 ein Netz von Wetterstationen: Die Societas Meteorologica Palatina (Pfälzische Meteorologische Gesellschaft) in Mannheim betrieb für die nächsten 12 Jahre rund 40 Wetterbeobachtungsstationen vom Ural bis Nordamerika. Dort zeichneten die Zuständigen mehrmals täglich zur selben Zeit das Wetter auf. Denn: Je mehr Aufzeichnungen über Bewölkung, Luftdruck, Luftbewegung, Niederschlag und Temperatur sie sammelten, desto eher konnten sie den Landwirten wichtige Hinweise zum anstehenden Wetter liefern. Die 1. Bergwetterstation der Welt arbeitet bis heute: Sie steht auf dem bayerischen Hohen Peißenberg. 1826 zeichnete der Physiker Heinrich Wilhelm Brandes (1777–1834) die 1. Wetterkarten, indem er Daten über das Wetter an verschiedenen Orten zusammenfasste. Und schließlich, im Oktober des Jahres 1847, richtete König Friedrich Wilhelm IV. in Berlin das Königlich-Preußische Meteorologische Amt ein und betrieb 100 Wetterposten. Ausführender Wissenschaftler war damals der Naturforscher Alexander von Humboldt.
Wetterdaten müssen schnell verfügbar sein Wetterstationen waren eine Sache. Doch wollten die Wetterkundler z. B. Unwetter einschätzen, mussten sie Daten über den Zustand der Erdatmosphäre zeitnah aus möglichst vielen Teilen der Erde erfassen können. Und das war, wenn überhaupt, nur mithilfe der Postkutsche möglich. Aber es dauerte viel zu lange. Deshalb war die Erfindung des Telegrafen in den 1840er-Jahren ein Meilenstein in der Geschichte der Wettervorhersage. Ab 1848 druckte das Londoner Blatt „Daily News“ als 1. Zeitung eine tägliche Wettervorhersage ab, der telegrafisch übermittelte Daten zugrunde lagen.
Trotz allem: Wetter ist unberechenbar Erst in den 1960er-Jahren entstanden Wettervorhersagen, wie wir sie heute kennen. Die ersten Satelliten schickten Bilder auf die Erde, die Hochleistungscomputer verarbeiteten. Heute hilft modernste Technik den Meteorologen bei ihrer Arbeit: Daten liefern rund 10.000 Bodenstationen weltweit, Satelliten, Wetterballons, Schiffe und Flugzeuge. Doch auch heutzutage können Meteorologen sich täuschen: Das liegt zum einen daran, dass sich die Verhältnisse in der Atmosphäre schnell verändern können. Zum anderen gibt es bis heute kein weltweites, lückenloses Wetterstationen-Netz.
Wer benennt Hoch- und Tiefdruckgebiete und warum? Die Deutschen haben die Idee von den Amerikanern übernommen: Im 2. Weltkrieg hatte sich der US-Wetterdienst angewöhnt, Taifunen im Pazifik einen Frauennamen zu geben – weil Frauen angeblich stets für Wirbel und Unruhe sorgen! Die Benennung ging nach alphabetischer Reihenfolge. So konnten die Meteorologen auf Wetterkarten mehrere Stürme problemlos kennzeichnen und auseinanderhalten.
Einer deutschen Meteorologin in Berlin, Dr. Karla Wege, gefiel die Idee und so gibt es seit 1954 auf Wetterkarten des Instituts für Meteorologie an der Freien Universität Berlin für Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen, für Hochdruckgebiete männliche – durch das ganze Alphabet. Aber erst im Jahr 1990, als viele Stürme über Deutschland tobten, nahmen auch die Normalbürger die Namen wahr! Da sich in der Folgezeit verschiedene Frauenverbände über die Einteilung in "weibliche Tiefs" und "männliche Hochs" beschwerten, gibt es seit 1999 keine solche Trennung mehr. Jetzt vergibt das Institut im jährlichen Wechsel entweder Frauen- oder Männernamen für beide Druckgebiete.
Übrigens: Seit dem Jahr 2002 Jahren können Sie ein Druckgebiet auch mit Ihrem Namen taufen – indem Sie eine "Wetterpatenschaft" übernehmen. Kostenpunkt: 199 Euro für ein Tiefdruckgebiet, 299 Euro für ein Hoch. Mehr Informationen unter http://www.wetterpate.de.
Quelle: Simplify Wissen
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Die gemeinhin als „Hochkulturen“ bezeichneten Stämme und Völker sind Ihnen sicher ein Begriff: Dazu zählen z. B. die Sumerer, die Babylonier oder die Ägypter. Sie konnten quasi nur deshalb aufblühen, weil sich bestimmte Lebens- und Arbeitsbereiche in Städten konzentrierten. Auch das Wachstum der Bevölkerung beeinflusste die Entstehung von Hochkulturen. Schließlich waren diese selbst wiederum dafür verantwortlich, dass sich alles Städtische und Bauliche weiterentwickelte.
Eine Hochkultur hebt sich von anderen Kulturen durch gewisse gesellschaftliche Merkmale ab, durch die sie zugleich weiterentwickelt erscheint. Hochkulturen betreiben z. B. gezielt Landwirtschaft mit Bevorratung und Handel, sie haben Städte als Organisationseinheiten und Handelspunkte. Es gibt verschiedene Klassen in der Gesellschaft, Arbeitsteilung und eine Verwaltung. Zur Kommunikation nutzen sie Schriftzeichen. Schließlich existieren religiöse Ausprägungen und Heiligtümer. Zu den frühen Hochkulturen zählen neben den hier genannten beispielsweise auch die Inka und Maya in Amerika. Nachfolgend einige Beispiele früher, bedeutender Hochkulturen.
Mesopotamien: Die 1. Schrift, der 1. Stadtplan Im Zweistromland zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris (heute Anatolien, Syrien, Irak) entstanden um 3.200 v. Chr. die ersten richtigen Städte – möglicherweise sogar für bis zu 100.000 Einwohner. Sie hatten bereits öffentliche Plätze und Bauten, wie z. B. monumentale Tempel und Paläste, Speicher, Werkstätten und Häfen.
Die großen Völker Mesopotamiens waren die altorientalischen Sumerer, die Akkader, Assyrer und Babylonier. Sie alle erbrachten große kulturelle Leistungen. In der sumerischen Stadt Uruk beispielsweise fanden Archäologen die zunächst ältesten schriftlichen Aufzeichnungen von Menschen – Tontafeln mit Keilschrift.
Die Babylonier (Babylon liegt noch näher an Bagdad als Uruk) legten im Gegensatz zu den Sumerern schon rechteckige Stadtgrundrisse an, die von Hauptstraßen durchzogen waren und verschiedene Quartiere aufwiesen. Deshalb gilt Babylon auch als 1. im Vorfeld geplante Stadt. Babylonier und Assyrer arbeiteten schon mit farbig glasierten Ziegeln, mit denen sie Häuser und Mauern verblendeten und bebilderten.
Ägypten: Vorbild für die Antike Die meisten von uns denken bei Ägypten erst einmal an Pyramiden. Das ist nicht abwegig, denn diese haben sich bis heute erhalten können. Allerdings handelt es sich dabei um Kultstädte toter Pharaonen. Sie waren für die Ewigkeit gebaut. Die Städte der Lebenden waren dagegen nicht auf Dauer angelegt. Mit Baumaterialien wie Lehm- oder Nilschlammziegeln war ihre Vergänglichkeit vorprogrammiert. Vieles hat der afrikanische Strom Nil im Laufe der Jahre auch mit Schlamm überlagert. Deshalb finden sich heute nur ganz wenige Überreste „echter“ ägyptischer Städte, wie z. B. Theben.
Dennoch lassen sich daraus gewisse Stadt- und Baustrukturen ableiten. Außerdem vermuten Archäologen, dass die Totenstädte Abbilder der vergänglichen Städte der Lebenden waren. Östlich des Nils lagen die Wohn-, westlich davon die Totenstädte. Innerhalb der Städte spielen die Himmelsrichtungen ebenfalls eine große Rolle. Häuser und Paläste sind nach Norden ausgerichtet, die Straßen im rechten Winkel von Nord nach Süd und von West nach Ost. Wasser ist ein prägendes Element der Städte. Es gibt künstlich angelegte Kanäle und Seen – die Menschen nutzen sie zum Bewässern, als Wege, als religiöse und gestalterische Elemente. Paläste und Tempel liegen zentral in den meist rechteckigen Stadtgrundrissen.
Verschiedene Wohnhaustypen bilden sich bei den Ägyptern heraus, wie etwa das schmale, rechteckige Reihenhaus. Für am Bau der Pyramiden beteiligte Handwerker und Arbeiter gibt es abgeschlossene Siedlungen. Der Städtebau Ägyptens, z. B. das rechwinklinge Straßensystem und die Erschließung der Wohnviertel, war Vorbild für die antiken Hochkulturen Europas.
Ägäis: Europa erwacht Von Mesopotamien und Ägypten aus strahlen die Hochkulturen in der Jungsteinzeit in die Ägäis (den Mittelmeerraum zwischen Griechenland und Türkei) aus. Das Ergebnis sind die ersten europäischen Hochkulturen – Städtenamen wie Troja oder Knossos auf Kreta verbinden wir damit. Zunächst entsteht die minoische Kultur auf der Insel Kreta, benannt nach König Minos. Sie ging ab 1.500 v. Chr. wegen Naturkatastrophen und kriegerischer Attacken vom Festland langsam unter. Aber sie hinterließ z. B. Knossos, die 1. Mittelmeergroßstadt (um 80.000 Einwohner) mit ihrem zentralen, großen Palast, den Sie heute noch besichtigen können.
Mit dem Ende der minoischen Phase verlagert sich die ägäische Kultur auf das Festland. Dort entstehen viele Burgstädte – Festungen, die sich und umliegende Dörfer gegen Feinde zu schützen wissen. Wesentliches Element ist die Oberstadt, die Akropolis: eine hoch oben liegende, befestigte Siedlung oder Burg. Das Machtzentrum Mykene gab dieser mykenischen Kultur auf dem Festland den Namen. Sie erlosch ebenfalls ab 1.200 v. Chr, vermutlich wegen Lebensmittelknappheit und Krieg.
Quelle: Simplify Wissen
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Seit Urzeiten hatten die Menschen ein zwiespältiges Verhältnis zum Bären. Sie jagten, vertrieben und töteten ihn, weil er ihr größter Konkurrent bei der Nahrungsmittelsuche war. Zugleich achteten sie ihn wegen seiner Kraft und seiner Ähnlichkeit mit dem Menschen. In germanischen Sagen treffen Sie häufig auf die Vorstellung, dass Menschen und Bären verwandt seien.
In vielen Märchen gilt der Bär als großer Verführer der Frauen. Denken Sie etwa an das Märchen der Gebrüder Grimm von „Schneeweißchen und Rosenrot“. Der Bär, um den die beiden Mädchen sich kümmern, ist in Wirklichkeit ein Prinz! In anderen Märchen wird das Tier als menschenmordendes Ungeheuer gezeichnet – übrigens zu Unrecht. Der Braunbär ist von Natur aus scheu und meidet Menschen.
Die Geburt des Plüsch-Teddys in Deutschland und Amerika Nach der Jahrhundertwende entwarf der Bildhauer Richard Steiff, ein Neffe der berühmten Puppenherstellerin Margarete Steiff (1847-1909), einen zottigen Spielbären. Angeregt dazu hatten ihn die Braunbären im Stuttgarter Zoo. Auf der Leipziger Spielzeugmesse 1903 erregte er damit kaum Aufsehen. Doch dann bestellte der New Yorker Hermann Berg 3.000 Stück auf einmal – und plötzlich stieg die Nachfrage rasant. Noch im selben Jahr wurden 12.000 weitere Exemplare verkauft!
Zu seinem Namen verhalf dem Teddybären Theodore Roosevelt (1858-1919), genannt „Teddy“: In einem Cartoon der „Washingtoner Post“ vom 16. November 1902 forderte der als leidenschaftlicher Bärenjäger bekannte amerikanische Präsident einen anderen Jäger auf, einen kleinen Bären nicht zu erschießen. Diese Zeichnung brachte die Gemischtwarenhändler Rose und Morris Michton aus Brooklyn auf eine Idee: Sie nähten einen Stoffbären und nannten ihn „Teddy‘s Bear“. Zusammen mit dem Zeitungsausschnitt stellten sie das Stofftier im Schaufenster ihres Ladens aus. Roosevelt gestattete dem geschäftstüchtigen Ehepaar, den Bären „Teddy“ zu nennen. Der „Teddybär“ war geboren – und seine massenhafte Produktion setzte ein.
Gibt es hierzulande bald wieder echte Bären? Heute ist der „Meister Petz“, wie der Bär in Fabeln heißt, nicht mehr aus den Kinderzimmern wegzudenken – „Balou“ aus dem „Dschungelbuch“ oder „Winnie Pu“ sind nur die bekanntesten Beispiele. Sie sehen: Der Bär musste aus dem wirklichen Leben der Menschen verschwinden, ehe er Karriere als niedliches Stofftier machen konnte. Doch das könnte sich bald ändern. Naturforscher sagen für die nächsten Jahrzehnte die Wiederkehr des Braunbären nach Deutschland voraus. In den österreichischen Alpen ist es Artenschützern bereits gelungen, 25 bis 30 Bären anzusiedeln. Ob sie dauerhaft bleiben, hängt nicht zuletzt von der Einstellung der Bevölkerung ab.
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Während des Kaiserreichs (1871-1918) haben die Deutschen zum 1. Mal den Sprung auf eine Sommerzeit erlebt: am 1. April 1916. Das Experiment Zeitumstellung – von Ende März bis Ende September – dauerte jedoch nur 3 Jahre. Kriegsbedingt gab es dann 1940-1949 wieder eine Sommerzeit, um das Tageslicht besser nutzen und länger arbeiten zu können; nach dem Krieg gingen die Uhren aus diesen Gründen sogar mal 2 Stunden vor.
Erst seit 1980 passt Deutschland regelmäßig seine Uhren auf die Sommerzeit an; seit 1996 abgestimmt auf Europaebene. Geregelt ist das über das sogenannte Zeitgesetz. Laut diesem darf die Bundesregierung die mitteleuropäische Sommerzeit (1.3.-31.10.) einführen, um Tageshelligkeit besser ausnutzen zu können und die Zeit an die der Nachbarstaaten anzugleichen.
Quelle: Simplify Wissen
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Rosa Parks (1913-2005) löste mit ihrem mutigen Verhalten 1955 eine Revolution aus. Das geschah in Montgomery im Bundesstaat Alabama. Dieser zählt zu den Südstaaten der USA, in denen die Schwarzen bis zum Ende des Bürgerkriegs 1865 als Sklaven gehalten wurden. Auch nach dem Ende der Sklaverei lebte die schwarze Bevölkerung unterdrückt. Die Mächtigen im Staat waren weiß und verabschiedeten Gesetze, die Schwarze benachteiligten. Wer sich über die Ungerechtigkeit beschwerte, erlitt harte Strafen.
In Montgomery gab es damals Schulen, Parkbänke oder Aufzüge „Whites only“ und „Coloreds only“ (nur für Weiße bzw. Farbige). Auch in den Bussen herrschte Rassentrennung: Vorn waren 4 Reihen für Weiße reserviert, die oft leer blieben. Der hintere Teil war den afroamerikanischen Passagieren zugewiesen und meist überfüllt. Außerdem gab es einen mittleren Abschnitt, den Schwarze benutzen durften. Allerdings nur, solange kein weißer Fahrgast dort sitzen wollte.
Am 1. Dezember 1955 trat genau dieser Fall ein: Ein Weißer verlangte die Räumung der mittleren Sitzreihe, in der Rosa Parks Platz genommen hatte. Die Näherin fühlte sich nach einem harten Arbeitstag völlig erschöpft. Deshalb blieb sie einfach sitzen. „Mir taten die Füße weh, und ich weiß nicht, warum ich mich geweigert habe, aufzustehen“, sagte sie später. „Aber der eigentliche Grund war, dass ich spürte, dass ich ein Recht hatte, wie jeder andere Fahrgast behandelt zu werden.“ Der empörte Busfahrer rief die Polizei. Die verhaftete Rosa Parks und steckte sie für 4 Tage ins Gefängnis.
Statt mit dem Bus zu Fuß zur Arbeit Die Nachricht von der Verhaftung breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Die schwarze Minderheit war so erbost über diese Ungerechtigkeit, dass sie zu einem Boykott der Busse aufrief. Unterstützt wurde sie dabei von einem berühmten Bürgerrechtler: Martin Luther King (1929-68). Der Boykott war ein Riesenerfolg: Über 1 Jahr lang nahmen die Schwarzen in Montgomery keinen Bus mehr zur Arbeit! Während die lokalen Verkehrsbetriebe von Tag zu Tag größere Verluste einfuhren, liefen sie – oft kilometerweit – singend und händehaltend zu Fuß, bildeten Fahrgemeinschaften, oder ließen sich von sympathisierenden Taxiunternehmen zu Minipreisen fahren. Das beendeten die Behörden zwar, indem sie einen Mindestfahrpreis festsetzten. Doch daraufhin taten sich Autofahrer zu einem „Pool“ zusammen und richteten eigene „Haltestellen“ ein, an denen sie ihre Fahrdienste anboten. Die Aktion erhielt Spenden aus dem ganzen Land.
Die Richter gaben ihr Recht Sämtliche Drohungen und Einschüchterungsversuche der weißen Mehrheit blieben wirkungslos: Die Schwarzen hielten ihren Boykott so lange durch, bis der Oberste Gerichtshof der USA am 20. Dezember 1956 das Gesetz zur Rassendiskriminierung aufhob. Seitdem dürfen Farbige jeden Sitzplatz eines Busses nutzen.
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Seit dem 4. Jh. wanderten einzelne Christen vor allem nach Jerusalem, dem Wirkens- und Leidensort Jesu. Hier befindet sich eines der wichtigsten Heiligtümer der Christenheit: die Grabeskirche. Kaiser Konstantin der Große ließ sie 326 über dem Ort erbauen, an dem Jesus gekreuzigt und begraben wurde. Im Mittelalter wurde Pilgern zu einer Massenbewegung, quer durch alle sozialen Schichten und Altersstufen. Eine besondere Rolle spielte dabei der Reliquienkult. Nach weit verbreitetem Glauben besaßen die sterblichen Überreste von Heiligen (= Reliquien) übernatürliche Kräfte. Viele Menschen erhofften sich von der Reise zu heiligen Grabstätten eine Heilung ihrer körperlichen und seelischen Leiden. Es gab zahllose Geschichten von Wunderheilungen und wirksamer Hilfe durch Heilige oder Apostel. Ein weiterer Grund für Pilgerfahrten stellte seit dem Spätmittelalter der sogenannte Ablass dar. Wer an ein Apostelgrab pilgerte, dem wurden nach seinem Tod die Strafen für seine Sünden erlassen.
Viele beliebte Pilgerziele Neben Jerusalem gehörten Rom und Santiago de Compostela zu den meistbesuchten Zielen von Pilgerfahrten. In Rom befindet sich die Grabstätte der Apostel Petrus und Paulus. Hier hat zudem der Papst seinen Sitz. In Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens liegt der Legende nach Jakobus begraben, einer der engsten Jünger Jesu und der 1. christliche Märtyrer. Der römische Statthalter Herodes Agrippa I. ließ ihn im Jahr 44 in Palästina enthaupten. Seit dem 12. Jh. gewann Santiago (spanisch für: „Sankt Jakob“) an Bedeutung und wurde zum beliebtesten Pilgerort. Der Grund: Dieser Weg galt als besonders anstrengend und somit ideal für bußwillige Pilger. Schlechte Straßen und Krankheiten, betrügerische Gastwirte und Straßenräuber erschwerten das Fortkommen. Im Laufe der Zeit wuchs die Zahl der Wallfahrtsstätten stetig. Im 13. Jh. gab es allein in Europa mehr als 10.000 Wallfahrtsorte! Berühmte Pilgerziele in Europa waren Monserrat (Katalonien) und Assisi (Toskana), Altötting (Bayern) und Canterbury (Südengland). Das heute noch sehr beliebte italienische Loreto erlangte erst im 16. Jh. seine Bedeutung.
Rituale und Symbole Der Pilger war schon aus der Ferne an seiner Tracht zu erkennen. Der weite, ärmellose Mantel (Pellerine) und der breitkrempige Hut boten Schutz vor Kälte und Regen. Am Pilgerstab hing eine mit Wein gefüllte Flasche. Die kleine lederne Tasche reichte gerade für das Nötigste. Vor der Abreise setzte der Pilger sein Testament auf und regelte alle persönlichen Angelegenheiten – denn eine Rückkehr war ungewiss. In der Messe wurden Stab und Tasche geweiht, und der Pilger legte die Beichte ab. Als Zeichen erfolgreicher Pilgerfahrt erhielt er z. B. einen in Metall gegossenen Petersschlüssel (Rom) oder einen Palmzweig (Jerusalem).
Kritik – nicht nur von Reformatoren Mit der Reformation setzte im 16. Jh. Kritik am Ablasshandel und der Heiligenverehrung ein. Unter Berufung auf die Bibel lehnten die großen Reformatoren Luther, Zwingli und Calvin jede Heiligenverehrung ab. Sie verboten Pilger- und Wallfahrten in ihren Gebieten. Auch viele katholische und weltliche Landesfürsten betrachteten Fernpilgerreisen mit Skepsis. Sie befürchteten die Verbreitung von Krankheiten und revolutionärem Gedankengut. Statt über die Landesgrenzen hinaus zu wandern, sollten die frommen Untertanen lieber an örtlichen Prozessionen oder Wallfahrten zu heiligen Stätten in der Nähe ihres Wohnortes teilnehmen.
Renaissance des Pilgerns Im 19. Jh. blühte die Tradition des Pilgerns wieder auf. Sogenannte „Marienerscheinungen“ führten zur Gründung neuer Pilgerorte wie Fatima in Portugal oder dem französischen Lourdes. Heute erfreut sich das Pilgern über alle konfessionellen Schranken hinaus großer Beliebtheit. Mittlerweile gibt es auch protestantische Pilgerwege, zum Beispiel die Lutherroute von Wittenberg nach Eisenach. Allein in Europa brechen nach Schätzungen jährlich 300 Mio. Menschen zu einer Pilger- oder Wallfahrt auf – nicht nur aus religiösen Gründen, sondern auch, um dem Alltag zu entfliehen.
Allein in Deutschland gibt es über 1.000 Wallfahrtsorte. Zu den bekanntesten zählen: Altötting (Oberbayern), Kevelaer (Bistum Münster), Telgte (Bistum Osnabrück). Die evangelische Kirche eröffnete 2005 einen Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda. Er führt über 250 km entlang der Stätten der Reformation durch Niedersachsen und Thüringen. Ein ökumenischer Pilgerweg für Angehörige aller Konfessionen verläuft 450 km durch Mitteldeutschland von Görlitz nach Vechta.
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